Tischtennis ABC Extra

Tischtennis ABC Extra – Es gibt immer eine Steigerung. Hier sind die Bälle noch aus Zelluloid!
(Was Ihr schon immer über Tischtennis wissen wolltet.)

A

Alternativsport
Schon lange bevor die ersten Grünen in den Deutschen Bundestag einzogen, hatte die Sportszene ihre Alternativen: Die an der grünen Platte.

Angabenwechsel
Jeweils nach zwei Punkten wechselt das Angaberecht. Das macht man nicht etwa, damit die Zuschauer auf allen Rängen gleich gut sehen können, sondern damit jeder Spieler die Möglichkeit hat, raffinierte Aufschläge zu servieren.

Anschneiden
Eine besondere Gemeinheit. Man wartet beim Gegner auf eine unaufmerksame Sekunde und benützt sie, um heimlich den Ball ein Stückchen abzuschneiden. Die Flugbahn verändert sich dadurch kolossal!

Antizipation
Tischtennis ist nichts für Dumme! Immerhin muss man bei diesem Sport auch etwas von der Antizipation verstehen. Nun kommt diese „Zipation“ nicht davon, dass die Trikot- Hose nicht richtig sitzt. Sie hat auch nichts damit zu tun, dass man beim Tischtennis immer ein wenig skeptisch sein sollte (anti). Die Antizipation ist vielmehr die Fähigkeit, hellsehen zu können. Wer antizipieren kann, der weiß, wie der Ball sich unter Berücksichtigung von Drall, Geschwindigkeit, Treffpunkt, Unterschneidung und Flugbahn gleich nach dem Auftreffen verhalten wird. Sollte der Gegner auf die Frage „Wie steht es eigentlich?“ als Antwort geben: „Keine Antizipation“, dann bedeutet das vornehm ausgedrückt: „Keine Ahnung!“

Anzeigetafel
Tischtennis könnte so schön sein, wenn es nicht immer jemand gäbe, der mitzählt und das Ergebnis dann in aller Öffentlichkeit kundtäte.

Arroganz
Balljungen beim Tennis sind keine Seltenheit. Beim Tischtennis zeugen sie dagegen von besonderer Arroganz der beiden Spieler.

Aufbauphase
Sie beginnt in dem Moment, in dem der Spieler nach dem Training seinen Platz an der Theke im Vereinsheim eingenommen hat und das erste Bier vor ihm steht.

Aufschlag
Wie beim Tennis wollen auch Tischtennisspieler immer zuerst den Aufschlag haben. Damit sie nicht streiten müssen, spielt man beim Freizeit-Tischtennis um den Aufschlag. Wer verliert, der verliert auch die ersten fünf Aufschläge an den Gegner. Ungeklärt ist bisher, wer beim Spiel um den Aufschlag den Aufschlag hat. Im Zweifelsfall muss man auch um diesen Aufschlag spielen!

Aufschlagwechsel
Wurde wegen der Gerechtigkeit eingeführt. Auch schüchterne Tischtennisspieler sollen ja mal den Aufschlag haben.

Ausfall
Hat nichts mit dem gleichnamigen Schritt zu tun. Als Ausfall wird derjenige Spieler im Team bezeichnet, der nicht die Normalform erreicht. Betrifft der Zustand eine ganze Mannschaft über einen längeren Zeitraum, dann spricht man nicht mehr von Ausfall, sondern von drohendem Abstieg.

Ausgangsstellung
Wird von den Spielern eingenommen, die sowieso gerade in die Vereinsgaststätte gehen wollten.

Ausreden
Der Vater bekommt die ersten grauen Haare, das Bierbäuchlein wird langsam zum Bauch und seine Kondition verdient es nicht mehr, so genannt zu werden. Höchste Zeit, endlich was dagegen zu tun. Eine Tischtennisplatte muss her! Natürlich für Mutter, die einen Ausgleich zur Hausarbeit braucht, und für die Kinder, die sich schon so lange eine Platte wünschen. Diese Argumente kann man nun bezeichnen wie man will, nur nicht als A.

Ausweichen
Das A und O beim Doppel ist das sofortige Ausweichen nach dem Schlag. Beherrscht man das noch nicht so gut, sollte man sich auf jeden Fall den Ausholschwung des Partners genau ansehen. So kann man sich in etwa ausrechnen, wann man dessen Brett (Schläger) zum ersten Mal vor dem Kopf hat. Zwei oder drei solche Begegnungen mit der Keule des Partners erleichtern das Ausweichen-Lernen ungemein.

B

Backside-Belag
Je nachdem, welche Schaumgummi-Unterlage man bei seinem Schläger unter dem Belag wählt, kann man härter oder weicher zurückschlagen. Auf der Vorhand-Seite kann man dem Gegner diesen Belag nicht verbergen. Anders auf der Backhand-Side. Wenn man dort eine andere Schaumgummi-Unterlage wählt, kann man den Gegner eine ganze Zeit stutzen lassen.

Balancieren
Der Ball wird beim Gehen oder Laufen auf dem flach gehaltenen Schläger balanciert. Dient dem Training der Gleichgewichtsorgane. Wenn Sie das jetzt wissen, wundern Sie sich bestimmt nicht mehr, warum der letzte Jogger, der Ihnen begegnet ist, einen Tischtennisschläger dabei hatte. Der war TT-Spieler beim Trockentraining. Den Ball hatte er wahrscheinlich verloren, ohne es zu merken.

Ballbeschreibung
Um vom Tischtennisverband seine Zulassung zu bekommen, muss der Ball sämtliche Eigenheiten aufgeben. Er darf nur zwischen 37,3 und 38,2 Millimeter im Durchmesser haben, und auch Unter- oder Übergewicht (2,40 bis 2,53 Gramm) sind verboten. Die Tischtennis-Spieler unterliegen übrigens noch keiner solchen Normung.

Ballgeschwindigkeit
Tischtennisbälle erreichen Geschwindigkeiten bis zu 180 Stundenkilometer. Sie müssen aber mindestens 20 Stundenkilometer schnell sein, sonst erleiden sie einen Strömungsabriss und fallen zu Boden. Erstaunlich bei den hohen Geschwindigkeiten: Die Hand des Spielers erreicht kaum 50 Stundenkilometer, der Schläger selten 70 Stundenkilometer. Also resultiert ein Großteil des enormen Tempos aus dem Tritt des Schlägers in den Hintern des Balles.

Ballonschlag
Man spielt den Ball zurück, indem man ihn hoch und weit – als wolle man einen Ballon abschießen – zurückschlägt. Achtung: natürliche Grenzen beachten! Sowohl die Zimmer- oder Hallenhöhe als auch die Spielfeldbegrenzung setzen unüberwindliche Hindernisse.

Ball verstecken
Ein Spiel, das verschiedene Spieler immer wieder versuchen: Bei der Angabe wird die kleine Kugel möglichst hinter der Hand gehalten, jeder Hinweis auf die bevorstehende Angabe wird vermieden. Sinn des Versteckspieles: Der Gegner soll möglichst spät auf den Aufschlag reagieren können. Stellen Sie sich ruhig hin, wenn Sie an einen so gemeinen Kameraden geraten. Pfeifen Sie eine Melodie oder trällern Sie ein Lied, während der Ball an Ihnen vorbeizischt. Ein gelangweilter Blick ist auch erlaubt. Dann klären Sie Ihren Gegner auf, dass der Ball beim Aufschlag gut sichtbar sein muss. Bei wiederholten Einwänden des Gegners knallen Sie eben das aufgeschlagene Regelbuch laut krachend auf den Tisch.

Ballvorrat
Insbesondere Freizeitspieler sollten sich einen gewissen Vorrat an Bällen zulegen. Die kleinen Kugeln haben nämlich den Drang, sich möglichst schnell unter Schränke, hinter Ablagen und in Gullys zu verkriechen. Es ist einfacher, einen gewissen Vorrat an Bällen bereitzuhalten als alle Ballverstecke zu entfernen.

Bekanntheitsgrad
Was haben München, Hamburg und Köln mit Schnelsen, Glane und Dülmen gemeinsam? Ganz einfach: Alle Orte sind Heimatstädte von Bundesligavereinen. Die einen im Fußball, die anderen im Tischtennis.

Betonplatte
Wird gerne von Stadtverwaltungen auf Spielplätzen und in Anlagen als Tischtennis-Grundlage verwendet. Auch nach Jahren intensiver Nutzung zeigen sich kaum Abnutzungserscheinungen. Gegen Wind und Wetter sind Betonplatten genauso unempfindlich wie gegen Diebe.

Betreten der Spielfläche
Während zum Beispiel Tennisspieler pausenlos auf ihrer Spielfläche herumtrampeln, ist es im Tischtennis eher die Ausnahme, dass ein Spieler die Spielfläche (Platte) betritt. Es ist nur bei Schaukämpfen üblich. Bitte vorher unbedingt die Tragfestigkeit der Platte überprüfen!

Blick nach oben
Für diesen Blick sind die Tischtennisspieler berühmt geworden. In keiner anderen Sportart wird aus dem Augenwinkel so nach oben geschaut. Zur Angabe wird der Ball in die Höhe geworfen. Fragender Blick hinterher: „Kommt der auch wieder runter?“

Blitzangriff
Wenn der Weltmeister bei der Siegerehrung von den Pressefotografen aufs Korn genommen wird, nennt man das „Blitz-Angriff“.

Bogenlampe
Begriff, der aus dem Fußball übernommen wurde. Bringt vor allem Angreifer zur Verzweiflung. In hohem Bogen kommt der Ball immer wieder präzise auf die Platte zurück. Ist die Hallendecke hoch genug, dann schmettert sich der Angreifer kreuzlahm und gewinnt trotzdem keinen Punkt.

C

Champion
Der beste Spieler im Verein. Er wird öfter neu gesucht, weil er jedes Mal, wenn er Champion wird, eine Runde ausgeben muss.

Chinesen
Das asiatische Volk ist tischtennisbegeistert. Obwohl die Chinesen noch nicht einmal die Schlägerhaltung richtig beherrschen, scheuen sie sich nicht, auch gegen europäische Tischtennis-Größen anzutreten. Diese vermeiden es – mit Rücksicht auf Völkerverständigung und sportliche Fairness -, zu gewinnen. Diese Einstellung der Gegner ermöglicht es den Chinesen, wenn schon nicht im Judo und Turnen, so doch zumindest im Tischtennis Weltmeister zu stellen.

Computer-Spielauswertung
Zur Erfassung und Statistik gibt es beim Turnier schon Computerprogramme. Vor allem vielseitige Sportler sollten bei der Software aufpassen. Wenn Sie beim Tischtennisturnier die Diskette einschieben und der Computer Sie befragt, warum Sie von G7 nach H4 gezogen haben, statt eine Rochade vorzunehmen, dann haben Sie was Grundlegendes falsch gemacht.

D
 
Daumen
Der Daumen ist vor allem beim Festhalten des Schlägers von unersetzlichem Wert. Bei vielen Freizeitspielern führt der Daumen jedoch ein verhängnisvolles Eigenleben: Er ist immer zwischen Ball und Treff-Fläche des Schlägers. Das verschafft dem Ball die Möglichkeit zu ungeahnten Höhenflügen oder zu unkalkulierten Abstürzen. Frei nach dem Motto: kleiner Daumen – große Wirkung.

Diagonale
Bei der Angabe im Doppel soll der Ball in einer Diagonale ins gegnerische Feld gespielt werden. Aber welcher Ball versteht schon was von Diagonalen die Vertikalen liegen ihm viel mehr!

DIN 7898
Für jeden Tischtennisspieler ein Begriff! Brauchte eigentlich in einem Wörterbuch der vorliegenden Güte für den absoluten Fachmann nicht erklärt zu werden. Aber weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass dieses Werk auch einmal in falsche Hände gerät: Die Deutsche Industrie-Norm 7898 schreibt das Format der Platte fest: 274 Zentimeter lang, 152,5 breit und 76 hoch. Die gebräuchliche Größe, Länge und Breite der Spieler an der Platte konnten noch nicht in einer Norm festgelegt werden, weil diese internationalen Ausmaßen angepasst werden müsste – aber die Japaner wollen auch mitspielen.

Doppel
Die beste Methode, sich nach Regeln gegenseitig im Wege zu stehen. Die Regel schreibt ausdrücklich vor, dass jeder einmal mit Schlagen drankommt. Reaktionsschwächere Spieler werden deshalb beim Doppel besonders gerne gesehen. Sie sorgen für die nötigen Pausen zum Ver- schnaufen.

Doppelpartner
Das Doppel ist eine segensreiche Erfindung für schwächere Spieler. Sie können hier die eigenen Fehler auf den Partner abwälzen. Entweder steht dieser im Weg, oder er hat schlechte Returns gemacht, oder er hat falsch angeschnitten, oder er hat falsch platziert. Sie sollten unbedingt das ganze Repertoire aller Partnerfehler stur auswendig lernen und auch aussprechen. Auf diese Art und Weise schaffen Sie sich Sportfreunde, die sich wahnsinnig auf die nächste Partie mit Ihnen freuen. Allerdings nur, wenn Sie im Einzel und als Gegner für Sie antreten dürfen.

Drall
Sehr kurzlebiger Zustand beim Tischtennisball. Bezeichnet eine Drehbewegung nach dem Auftreffen auf den Schläger. Meist sehr langlebiger und schwer bekämpfbarer Zustand beim Gegner. Hier hat der Drall auch mehr die Bedeutung der Drehunfreudigkeit infolge hoher Massenverhältnisse im Rahmen der Trägheitsgesetze. Er kann nur durch wochenlanges ausdauerndes Training verringert werden.

E
 
Effet

Fernsteuerung, die der Gegner unbemerkt in den Ball eingebaut hat.

Eiern
Besondere Eigenschaft eines Balles, der seine besten Tage schon hinter sich hat.

Eiform
Wenn Ihr Ball diese Form angenommen hat, sollten Sie langsam daran denken, ihn gegen einen neueren auszutauschen. Selbst Schwaben und Schotten kommen zu dieser Einsicht, wenn sie pausenlos Löcher in die Luft schlagen.

Elf
Magische Zahl im Tischtennis! Faszinierend vor allem für Leute, die von Tischtennis nichts verstehen und beim Turnier zusehen: Die Zuschauer verhalten sich diszipliniert ruhig. Plötzlich sagt jemand: ,,Elf zu…“ und alle klatschen, jubeln und freuen sich.

Ende des Spiels
Meist hört ein Spiel dann auf, wenn einer der beiden Spieler 11 Punkte gewonnen hat – manchmal auch nicht. Dann hat einer 11 Punkte, und der andere ist knapp dahinter und hat 10 Punkte. Trifft das zu, dann müssen beide nachsitzen. Sie müssen so lange weiterspielen, bis einer von beiden nachgibt und dem anderen einen Zweipunktevorsprung lässt. Das kostet Nerven und kann lange dauern.

Entscheidung
Die Entscheidung, wer ein Spiel gewinnt, braucht Sie nicht im geringsten zu kümmern. Selbst wenn man es vermeidet, eine solche herbeizuführen – sie kommt zwangsläufig meist bei 11 Punkten.

Entschuldigung
Gehört beim Tischtennis zum guten Ton – bei jedem Netz- ball! Man vermeide bei seiner Entschuldigung zu breites Grinsen und offensichtliche Schadenfreude über den Punktgewinn. Man sollte aber auch nicht zu zerknirscht dreinschauen. Das glaubt auch keiner.

Erkennungsmerkmal
Woran erkennt man einen fanatischen Tischtennisspieler hinter dem Bankschalter? Ganz einfach: Er zählt das Geld so: „acht, neun, zehn, elf – gewonnen-, zwölf, dreizehn…“

F
 
Fehler
Reizwort! Lässt angestaute Aggressionen schlagartig frei werden. Wird aus diesem Grunde gerne benutzt, um einen Streit um Punkte vom Zaune zu brechen.

Flip
Aus dem Handgelenk gespielter Return von kurzen Bällen. Gute Flipper sind überall gerne gesehen. Allerdings sollte man das Ausflippen vermeiden. Hat nichts mit den abgepackten Flips (Basis: Erdnusskerne) für 1.99 Euro aus dem Supermarkt zu tun. Echte Flipper vermeiden während des Turniers Eierlikör-, Mokka- und andere Flips, weil sie sonst im Spiel nur noch Flops flippen!

Flügelschraube
Nützliches Kleinteil, was bei den Freizeitspielern immer Mangelware sein wird. Vor allem wenn eine Platte längere Zeit nicht benutzt wurde, fehlt immer eine Flügelschraube an irgendeiner Befestigung.

Fußboden
Im allgemeinen wird Tischtennis auf der Platte gespielt. Berührt der Ball den Boden, dann bedeutet das Punktverlust! Berührt der Ball aber nur beinahe den Boden, wird er dicht vor dem Auftreffen wieder auf die Platte gehoben, dann macht der Gegner meist nur noch ein dummes Gesicht.

G
 
Garten

Die meisten Freizeitspieler haben mit dem Tischtennis irgendwo im Garten begonnen. Draußen zu spielen, hat seine ganz besonderen Reize. Man lernt, tückische Seitenwinde gekonnt in das Spielgeschehen einzubauen. Plötzliche Gewitter treiben zu schnellster Spielweise, erfahrene Gartenspieler kalkulieren immer die Blendwirkung der Sonne mit ein – beim Gegner natürlich! Sogar Bodenunebenheiten und kleine Schlammpfützen lassen sich belebend in den Spielverlauf einbauen. Nur Banausen legen mit der Wasserwaage Platten als Tischtennis-Grundlage in den Garten.

Gekrümmter Finger
Haben Sie schon einmal am Montagmorgen bemerkt, dass Sie auf dem Weg zur Arbeit Probleme haben, die Finger gerade auszustrecken, oder dass Ihnen das nur unter Schmerzen und mit biegender Hilfe der anderen Hand gelingt? Ja? Dann sollten Sie mit der Tischtennisspielerei unbedingt mal eine Pause einlegen. Es kommt sonst der Tag, an dem Sie den Schläger nicht mehr aus der Hand legen können.

Geradlinigkeit
Eine Eigenschaft, die man dem eigenen Spiel oft, der Vereinsführung selten und dem Ball fast nie nachsagen kann. Bei den meisten Gegnern ist die Behauptung, ihr Spiel wäre geradlinig, geradezu eine Unterstellung.

Gesichtsausdruck
Im Gesicht des Gegners kann man lesen wie in einem Buch. Richten Sie Ihr Verhalten danach: Aufgerissener Mund, große Augen: Er ist von Ihrer Spielstärke beeindruckt – schenken Sie ihm doch manchmal einen Punkt! Verkniffene Lippen, Stimmfalten: Er ist zu allem entschlossen – passen Sie auf, dass er seinen Schläger nur für den Ball benützt. Gesicht nimmt grünblaue Färbung an: Entweder hat er was Falsches gegessen oder er hat gerade beschlossen, nie wieder ein Wort mit Ihnen zu wechseln. Es erscheinen rote und weiße Flecken im Gesicht: Hand aufs Herz, halten Sie Ihre Spielweise wirklich für fair? Auf jeden Fall sollten Sie schon mal nach den Schildern mit der Aufschrift „Fluchtweg“ suchen. Sie werden ihn gleich benutzen müssen!

Glatter Boden
Der Zustand des Hallenbodens spielt beim Tischtennis keine große Rolle. Trotzdem dient glattes Parkett oft als Ausrede bei einer Niederlage.

Graben-Tischtennis
Wird von Leuten gespielt, die sich die ganze Tischtennis- Ausrüstung nicht auf einmal leisten können. Das Netz wird erst später gekauft. Die beiden Plattenhälften werden etwa 30 Zentimeter auseinandergestellt. Der Ball darf nicht in den Graben fallen.

Grundlinie
Sie ist auf der Tischtennisplatte leicht zu finden. Hinter der Grundlinie ist nämlich die Spielfläche zu Ende.

Gummibelag
Wird als Schalldämpfer auf den Schläger geklebt, damit sich die Nachbarn nicht so oft beschweren müssen, wenn man nach 22 Uhr noch Schmetterbälle in der Wohnung schlägt.

H
 
Hadern

Beliebte Beschäftigung von Spielern in höheren Ligen. Gehadert wird sehr  gerne mit dem Schiedsrichter und dessen Entscheidungen. Viele suchen sich aber auch den Ball, die äußeren Umstände, den Gegner oder den Schläger aus, um damit zu hadern. Die seltenste Form zu hadern ist die, bei der der Spieler mit sich selbst hadert.

Halbdistanz
Etwa zwei Meter vom Plattenrand entfernt beginnt die Halbdistanz. Aus dieser Entfernung spielen:
a. Verteidigungsspieler, die auf dem Weg zur Platte sind,
b. Angriffsspieler, die von der Platte weggedrängt wurden,
c. Idioten, die sich partout nicht entscheiden können, ob sie nun Verteidiger oder Angreifer sind!

Halbdistanz-Spieler
Spieler, der sich in der Lernphase nicht entscheiden konnte, ob er nun Angriffs- oder Verteidigungsspieler sein will.

Hampelmann
Unfeine und ungehörige (aber manchmal notwendige) Anrede für den Schiedsrichter.

Handschlag
Bedeutung vor dem Spiel:
1. Guten Tag, Sportsfreund!
2. Nett, dass wir ein Spielchen wagen!
3. Du bist zwar kein Gegner für mich, aber ich spiel‘ doch mit!
Nach dem Spiel:
1. Danke für die Lehrstunde!
2. Bis zum nächsten Spiel (oder lieber nicht).
3. Friede, ich will es auch nie mehr tun!

Harter Schlag
Von einem solchen spricht man, wenn ein Spieler es versteht, nach entsprechender Ausholphase dem Ball noch einen beschleunigenden Drall zu geben, aber auch…

Harter Schlag II
… wenn man glaubt, den Gegner mit Leichtigkeit fertigmachen zu können, dieser aber den Spieß umdreht.

Haßliebe
Ein merkwürdiges Gefühl, das Tischtennisspieler und -spielerinnen zu ihrem jeweiligen Doppelpartner entwickeln. Nach einem Sieg könnte man ihn vor Freude oft erdrücken, und bei einer Niederlage würde man am liebsten die Scheidung einreichen.

Hausmeisterschaft
Nicht die Arbeitsstelle des Hausmeisters, sondern sportlicher Wettbewerb in größeren Wohnhäusern. Fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl (oder auch nicht!).

Heißer Ball
Wird gerne von zwei Könnern gespielt. Keiner gönnt dem anderen einen Punkt, das Spiel wird immer schneller. Der Zuschauer sieht die Kugel kaum mehr und erkennt sie erst wieder, wenn sie hellrot strahlt und einen glühenden Schweif hinter sich herzieht.

Herausforderung
Kriegserklärung für die Dauer eines Spieles.

Hintergrund
Man kann dem Spiel im Hobbykeller eine ganz besondere Note geben, wenn man diesen mit einer dunklen Tapete ausstattet, die weiße Punkte in Tischtennisballgröße besitzt.

Hüftdrehung
Eminent wichtig für die verschiedenen Schlagarten. Beweglichkeit in den Hüften lässt schnelle Stellungswechsel und variantenreiches Spiel zu. Bei Doppelpartnerinnen führt eine ausgeprägte Hüftdrehung aber auch zu Fehlerpunkten – wenn vor lauter Bewunderung der Hüftdrehung der Ball nicht mehr beachtet wird.

I
 
Indirektes Spiel
Wenn der Ball statt vom Gegner von einer Wand Platte zurückspringt.

Innenleben
Angeblich hat der Ball keinen Inhalt außer normaler Luft. Es gibt jedoch keinen Tischtennisspieler, der das wirklich glaubt. Wie käme denn sonst so ein kleines, leeres, rundes Ding auf so viele gemeine Eigenschaften – wenn da nicht mindestens ein kleines Stückchen Bosheit drin wäre.

In Stellung gehen
Die Haltung einnehmen, in der man am einfachsten den Ball zurückschlagen kann. (Achtung: bei Militärmeisterschaften andere Bedeutung! Spaten benutzen!)

J
 
Jagdtrieb
Nicht nur für Waidmänner von großer Bedeutung. Auch Tischtennisspieler müssen einen solchen besitzen. Und wenn der Gegner dann „erlegt“ ist, gibt es einen schönen Pokal als Trophäe.

Jeder gegen jeden
Eine Turnierform, die dafür garantiert, dass so schnell keiner als Sieger nach Hause gehen kann.

Joker
In einer Mannschaft der Spieler, der bei Punktspielen fast immer gewinnt. Der Einsatz des Mannschafts-Jokers wäre ein taktisch kluger Zug – würde das Prädikat nicht pausenlos wechseln. Der Trainer ist oft derjenige, dem man nicht mitteilt, wer an diesem Wochenende der Joker ist.

Juniorenspieler
So wird der Tischtennisnachwuchs bezeichnet, bis er alle Haushaltsmitglieder einschließlich Vater nach Strich und Faden schlägt. Tun sie das zu oft, dann sind sie keine Juniorenspieler mehr, obwohl sich das Taschengeld nicht erhöht hat.

K
 
Kante
Der Teil der Platte, der den Ball besonders anzuziehen scheint. Obwohl so viel Platz zum Auftreffen für den Ball ist, sucht er sich doch fast immer die Kante als Trefferfläche aus. Sehr zum Leidwesen der Spieler, die aus diesem Grund zu bizarren Verrenkungen gezwungen werden – meistens jedoch umsonst!

Kantenball
Der Ball berührt gerade noch den Tischrand – der Gegner hat keine Chance, den Ball noch zu erwischen. Löst beim Spieler unheimliche Freude aus. Der Gegner würde allerdings beim Tischkantenball am liebsten in diese hineinbeißen.

Kelle
Als Werkzeug des Maurers bekannt. Als Begriff aber auch beim Tischtennis geläufig. Bei miserabler Schlägerführung wird dieser zur „Kelle“.

Keller
Wie die meisten Menschen mit Hobby gehen auch Tischtennisspieler zur Ausübung ihres Sports meist in den Keller. Zuerst muss man sich durch Entfernen des Eingemachten aus drei Generationen Platz schaffen. Dann zeigt man den Asseln und Schaben, dass die geruhsamen Zeichen der Zeit ab sofort auf Fitness stehen. Sie werden fluchtartig das Weite suchen. Dann hängt man sich möglichst hoch und blendfrei einen Scheinwerfer auf und wartet darauf, bis die lieben Nachbarn angeschwärmt kommen – im Trainingsanzug mit Schläger. Sie werden sich nämlich kaum die Gelegenheit entgehen lassen, bei Ihnen im Keller zu trainieren, wenn sie so um das Ausräumen ihres eigenen Kellers kommen. Sie können also mit einer Tischtennisplatte sehr viel für die zwischenmenschlichen Beziehungen tun. Das muss Ihnen doch Ihr Keller wert sein!

Klassenarbeit
Der Klassenerhalt ist das erklärte Ziel aller Mannschaften einer Liga. Natürlich wollen alle Tabellenerster werden, aber das sagt man natürlich nicht laut. Sonst lachen die anderen, wenn man nachsitzen muss.

Knapp
Ist im Tischtennisjargon das meistgebrauchte Wort. Kommt meist in Verbindung mit negativen Begriffen vor: knappe Niederlage, knapp daneben, knapp vor dem Netz, zu knapp angeschnitten, knapp vor dem Ziel hängen geblieben usw.

Knistern
a. Wenn ein Ball Geräusche (Knistern) von sich gibt, wenn er unter Druck gesetzt wird, dann sollte man ihn in Rente schicken. Er hat mit Sicherheit irgendwo einen Riss oder einen anderen Schaden.
b. Wenn ein Spieler schon vor dem Spiel Geräusche (Knistern) von sich gibt, wenn er unter Druck gesetzt wird, dann sollte man vorsichtig mit ihm umgehen. Es könnte sich um Spannung und Motivation handeln!

Köpfchen
Beim Tischtennis ist der Denkapparat besonders gefordert. Blitzdenker sind Angriffsspieler. Bei Defensivspielern läuft der Ball ein wenig länger.

Körpergewicht
Beim Tischtennis von entscheidender Wichtigkeit. Einteilung nach verschiedenen Kategorien:
1. Federgewicht: Hat Vorteile beim schnellen Spiel. Versteht es, seine Wendigkeit ins Spiel einzubringen. Wird gepaart mit Schnellkraft zur unschätzbaren Waffe, die jeden Gegner zur Verzweiflung bringt.
2. Normalgewicht: Die meisten der Tischtennisspieler haben dieses Gewicht und deshalb in dieser Beziehung nicht viel in die Waagschale zu werfen.
3. Übergewicht: Wird nicht zum Nachteil, solange man sich Gegner sucht, die selbiges auch haben. Es führt zu eher ausgeglichenen fließenden Bewegungen hinter der Platte. Plötzliches Übergewicht ist ein Sonderfall. Er gehört nicht in diese Aufzählung. Es sei nur so viel erwähnt: Wenn man es bekommt, sollte man auf die Tischkante achten – sonst gibt’s blaue Flecken.

Körpertreffer
Durch die Erfindung des Kunststoffballes ist die Verletzungsgefahr durch Körpertreffer rapide gesunken.

Kompromiss
Eine notgedrungene Einigung, die erzielt werden muss, wenn an der Tischtennisplatte im Keller gerade das heißeste Privatturnier im Gange ist und plötzlich die Mutter mit einem Korb Trockenwäsche in der Tür steht und den Keller zum Aufhängen derselben beansprucht.

Konzept
Gedankliche Vorausplanung eines Spielzuges. Das Konzept wird meist durch verständnislose Gegner gründlich zunichte gemacht.

K.O.-System
Sowohl bei Amateurturnieren als auch zum Beispiel bei Olympia gewähltes Spielsystem, das die Teilnehmer nervlich und körperlich beansprucht. Da gibt es welche, die werden gar nicht richtig warm, da sind sie schon in der Vorrunde ausgeschieden, und es gibt die anderen, die werden immer wieder mit neuen, noch schwereren Spielen bestraft, nur weil sie gewinnen.

Kurzes Spiel
1. Es findet immer dann statt, wenn einer der beiden Gegner drückend überlegen ist.
2. Beide Spieler bemühen sich, den Ball immer kurz hinter dem Netz auf dem gegnerischen Feld zu platzieren. Führt vor allem bei kurzen Spielern dazu, dass irgendwann beide mit dem Bauch auf der ächzenden Platte liegen.

L
 
Leistung

Relativer Begriff. Manchmal reicht eine schwache Leistung aus, um zu gewinnen. Oft wird aber auch mit einer tollen Leistung knapp verloren. Die Leistung steht also nicht unbedingt in Zusammenhang mit Punktgewinnen.

Leistungsexplosion
Vorsicht! Da Tischtennis oft in kleineren Hallen oder Räumen gespielt wird, sind diese detonationsartigen Leistungssteigerungen möglichst zu vermeiden. Die Zerstörungen an der Einrichtung können erheblich sein.

Linkshänder
Sie sind die Würze des Spiels. Aber wer mag schon zu sehr gewürzte Speisen? Beim Spiel gegen Linkshänder muss man auf alles gefasst sein. Wie schon der Name sagt: Sie spielen nicht nur links, sie sind auch link!

Luftwiderstand
Physikalische Kraft, der die Tischtennisspieler zu verdanken haben, dass der Ball nicht Lichtgeschwindigkeit erreicht.

M

Magere Kost
So bezeichnet man das, was der Tabellenletzte seinen Zuschauern als Grundnahrungsmittel vorsetzt.
Mannschaftskamerad
Ein bedauernswerter Zeitgenosse, der mit Gleichgesinnten zusammen jede Woche zu Punktspielen geschickt wird. Er muss Trost spenden können, Spaß verstehen, Rüffel wegstecken können, alle möglichen Schimpfworte ungerührt anhören können, Wutausbrüche unbeschadet überstehen, Launen ertragen und absolut trinkfest sein.

Match
Als Match bezeichnet man das, was entsteht, wenn es durch das undichte Dach in die Tischtennishalle hineinschneit.

Meister
Landesmeister: Gewinnt gegen ziemlich viele gute Spieler. Genießt Ansehen, wird manchmal zum Bier eingeladen.
Deutscher Meister: Findet kaum mehr jemanden, den er noch nicht geschlagen hat. Wird öfter interviewt und braucht bei Länderspielen die Anreise nicht mehr selbst zu bezahlen.
Europameister: Wenn er verlieren will, muss er schon bis nach Asien reisen. Sein Name wird ehrfürchtig erwähnt, und er verdient schon ein wenig Geld, weil die Leute für die Lehrstunden bezahlen, die er ihnen gibt.
Weltmeister: Es gibt niemanden, der besser Tischtennis spielt als er. Sein Name wird in Chroniken der Nachwelt erhalten. Mit Tischtennis verdient er kaum Geld, weil niemand mit ihm freiwillig spielen will.
Altmeister: Er hat eine Reihe von Meisterschaften gewonnen. Als er feststellte, dass man damit kein Geld verdienen kann, hat er sich resignierend zurückgezogen.

Meisterschaft
Wenn zwei Spieler wissen wollen, wer besser spielen kann, dann machen sie ein Spiel. Das dauert normalerweise eine halbe Stunde. Wenn mehrere Spieler wissen wollen, wer der beste Spieler ist, dann machen sie ein Turnier. Das dauert dann oft einen Tag. Kommen nun viele Spieler aus verschiedenen Orten und wollen wissen, wer der beste Spieler ist, dann wird eine Meisterschaft ausgeschrieben. Die dauert viele Samstage und Sonntage, sprich eine Saison lang, und wird von Kindern und Ehepartnern als Provokation empfunden.

Muskelbeanspruchung
Beim Tischtennis werden praktisch alle Körperteile trainiert. Die Beinarbeit ist so wichtig wie das Training der Armmuskeln. Rücken- und Beckenmuskeln sind bei Schnellkraftübungen gefordert. Das Gehirn wird auf Reaktionsgeschwindigkeit trainiert, und sogar der Magen ist beansprucht. Er muss mit dem flauen Gefühl bei einer drohenden Niederlage fertig werden.

Muskelkater
Kommt bei Fußballern, Gewichthebern, Autorennfahrern und Hindernisläufern vor. Tischtennisspieler können keinen Muskelkater bekommen – sie sind einfach zu gut im Training.

N

Netz
Raffiniertes Element zur Erhöhung der Spannung. Es hat einen freundlichen grünen Anstrich und vor allem Maschen. Diese Maschen wurden hinterhältigerweise so groß gewählt, dass kein Ball durchschlüpfen kann. Es stellt die Spieler vor die Wahl, hineinzuspielen (nicht zu empfehlen, weil der Gegner dann die Punkte bekommt) oder drüberzuschlagen. Das ist die gebräuchliche Art, das Netz zu umgehen. Allerdings versuchen die meisten Spieler, es trotzdem so aussehen zu lassen, als hätten sie den Ball unten durchgeschossen – daran erkennt man den Profi und verblüfft sein Gegenüber.

Netzball
Streift der Ball das Netz und landet trotzdem noch korrekt auf der gegnerischen Spielfläche, dann spricht man von einem Netzball. Meist hat der Gegner keine Zeit mehr, auf diese Richtungsänderung zu reagieren – man bekommt den Punkt zugesprochen. Die Zuneigung des Gegners nimmt übrigens umgekehrt proportional zur Häufigkeit der Netzbälle ab.

Netzmaß
Manche Spieler haben es bisher versäumt, in der Fachliteratur nachzusehen, wie hoch die Netzoberkante über der Platte ist. Sie haben mal gehört, dass es 15 Zentimeter sein sollen. Dementsprechend richten sie ihr Spiel ein. Nun steht aber in der Normung für das Tischtennisnetz: Oberkante bei 15,25 Zentimetern. Kein Wunder also, dass Spieler, die sich auf das Hörensagen verlassen, immer ins Netz dreschen! Es ist 0,25 Zentimeter höher.

Netzspanner
Vor allem bei Damenturnieren ein nicht sonderlich gerne gesehener Zuschauer, der sich fast immer in den Ablagenetzen der Umkleidekabinen aufhält. Ein Netzspanner ist nicht am Geschehen in der Halle und an der grünen Platte interessiert, sondern allein daran, was sich in der Damenkabine tut.

O

Öffnen des Schlägerblattes
Nur Laien glauben, dass damit die Haltung des Schlägers gemeint ist. Der Tischtennis-Fachmann weiß, dass er dazu ein scharfes Skalpell, Spreizzange und eine Laubsäge braucht. Das Schlägerblatt wird geöffnet, um ein Schnittprofil des neu erworbenen Turnierschlägers zu erhalten.

Olympia
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass es neben Wasserballett, Military und 50-Kilometer-Gehen bei der Olympiade auch Tischtenniswettbewerbe gibt? Nein? So geht es den meisten Leuten! Das liegt vielleicht daran, dass man die Sieger sowieso nicht kennt und sich auch die asiatischen Namen nur so schwer merken kann.

Organisationsleiter
Der Mensch, der bei Ranglistenturnieren dafür verantwortlich ist, dass keiner weiß, wann er wo gegen wen und mit welchen Chancen zu spielen hat.

P

Partnertausch
Auswechseln eines Doppelpartners, der unter permanenter Erfolglosigkeit leidet.

Passierball
Eine Variante, seitlich am Gegner vorbeizuspielen. Sie heißt Passierball, weil der Kontrahent nur noch zuschauen kann, wie es passiert.

Passiver Block
Kommt bei Turnieren vor. Die Fans einer Mannschaft werden in ihrem Zuschauerblock immer ruhiger, je mehr Spiele ihre Mannschaft verliert. Sie werden nach anfänglicher Euphorie immer passiver!

Penholder-Griff
Besondere Weise der Asiaten, den Tischtennisschläger in die Hand zu nehmen. Der Ursprung liegt wahrscheinlich in der Nahrungsaufnahme begründet. Auch die Essstäbchen werden so gehalten. Deshalb sieht es bei Asiaten auch elegant aus, Europäer dagegen stochern eher nach dem Ball.

Pingpong
Für fortgeschrittene Tischtennisspieler ein Reizwort, für Profis eine Beleidigung. Beim Pingpong wird der Ball hin und her geschoben, frei nach dem Motto: „Nimm Du den Ball, ich hatt‘ ihn schon!“. Pingpong-Spieler halten einen Topspin für die Flügelschraube, die das Netz an der Platte festhält.

Platte
Brettartige Fläche, die zwecks besserer Erreichbarkeit auf zwei Holzblöcke gestellt wurde. Man könnte sie billig in jeder Schreinerei kaufen. Das geht aber nicht, weil sie da erstens nicht so schön grün angestrichen wäre und zweitens kein „Wettbewerbsformat“ hätte. Nur Fachbetriebe sind in der Lage, der Platte den genauen Zuschnitt von 152,5 x 274 Zentimetern zu geben. Wichtig ist vor allem der 0,5-Zentimeter-Streifen in der Breite – auf diesem wird am meisten gespielt.

Pokalturnier
Beliebter Wettkampf, weil man als Sieger außer der Ehre auch noch ein wunderschönes zweckmäßig geformtes und großzügig dimensioniertes Gefäß mit nach Hause nehmen kann, das dort als Blumenvase bestens geeignet ist.

Prellbock
Partner beim Doppel (auch Sündenbock).

Prellen
Man schlägt den Ball mit dem flach gehaltenen Schläger vertikal auf den Boden. Dient dem Ballgefühl. Allerdings auch: Speisen und Getränke in der Sportgaststätte zum Nulltarif ergattern. Dient dann der Schädigung des Wirtes und dem eigenen Völlegefühl (Rausch?).

Psychologie
Kenntnisse in dieser Geisteswissenschaft erhöhen zwar nicht die Schlagkraft und unterstützen kaum die Reaktionsgeschwindigkeit, aber trotzdem können sie den Sieg bringen.

Publikum
Ein Luxus, den sich Fußballer, Handballer, Tennisspieler oder Eishockey-Cracks leisten können. Tischtennis-Bundesligisten haben jetzt begonnen, Kopfprämien an Zuschauer zu zahlen, die versprechen, eine ganze Saison lang zu kommen.

Pulsfrequenz
Ein durchtrainierter Spieler hat auch in seinem vierten Satz kaum erhöhte Pulsfrequenzen. Der erhöht sich erst enorm, wenn dieser Spieler beim richtig besetzten Damenendspiel zuschaut.

Q

Querschläger
Entweder ein Spieler, der die Längsseite des Tisches zum Spiel bevorzugt, oder die Flugbahn eines Balles, der infolge der Enge des Raumes, in dem gespielt wird, seine Geradlinigkeit nicht entfalten kann.

R

Ränge
Tischtennis ist keine Sportart, bei der Zuschauer zu Tausenden in die Hallen strömen. Auch bei Ranglistenturnieren, wo alles da ist, was Rang und Namen hat, gibt es um die Ränge kaum Gerangel.

Rangliste
Sie ist wie eine Wendeltreppe: Man braucht viel Puste, um auf ihr nach oben zu klettern. Stolpert man dabei auch nur einmal, geht es unaufhaltsam abwärts, und das tut weh!

Raumbedarf
Eine Tischtennisplatte hat praktisch in jedem Haushalt Platz. Findige Köpfe haben die Platte nämlich zusammen- klappbar konstruiert. In „gefaltetem“ Zustand geht sie durch jede Tür. Solange auf den Schmalseiten noch je ein Spieler Platz hat, kann auch in der kleinsten Wohnung gespielt werden. Wenn nicht, kann man das Ding ja zusammengeklappt stehen lassen. Es wirft immer noch einen Hauch von Sportlichkeit auf den Besitzer.

Reaktionszeit
Etwas, was im Tischtennis nie in ausreichendem Maße vorhanden ist. Schon deshalb nicht, weil die Kontrahenten gegenseitig versuchen, sie sich zu verkürzen.

Regeländerung
Manche Spieler, vor allem Anfänger, ändern gerne die Regeln etwas. Man kann zum Beispiel ohne scharfen Schuss (Schmetterball) spielen. Das ist dann Tischtennis „mit Verhüterli“.

Regelkunde
Sie wurde erfunden, um einfache, fröhliche und lockere Tischtennisspieler so gründlich von ihrem Sport abzulenken, dass sie sich nur noch vor dem Sportgericht über den Aufschlag einigen können.

Return
Folgt auf jeden Schlag des Gegners. Man versucht beim Return, also beim Rückschlag, öfter mal was Neues. Man macht das, damit der Gegner nach dem Spiel nicht herumtönt, er hätte sich bei der Partie gelangweilt. Mal wird der Return geschmettert, ein anderes Mal wird der Ball gerade so übers Netz gequält. Dadurch zwingt man den Gegner, sich abwechselnd fast flach auf die Platte zu legen und sich anschließend auf einen Rundlauf durch den ganzen Raum zu begeben. Wird also der Return in allen Variationen gespielt, zeigt der Gegner bald Konditionsprobleme.

Rollschuhe
So mancher Abwehrspieler hätte gerne solche Räder unter den Füßen, wenn er von einem Angreifer von einer Seite auf die andere gejagt wird.

Rückhand
Wir alle kennen die Rückhand zumindest vom Hörensagen. Dabei wird die Hand auf den Rücken genommen. Es werden zwei Finger blitzableiterartig nach unten abgespreizt. Während dieses Vorganges sagt man dann: „Ehrlich, ich schwöre, dieser Ball war nicht auf der Platte!“

Rückschlag
Im Tischtennis hat das Wort „Rückschlag“ mehrere Bedeutungen. Ein Rückschlag ist:
a. wenn eine gerade aufgestiegene Mannschaft wieder absteigt
b. wenn ein Spieler den Ball um das Gesäß herum spielt
c. die Antwort auf eine Körperattacke des Gegners

Rundlauf
Familienfreundliche Abart des Tischtennisspieles. Alle laufen rund um den Tisch, und jeder wartet, bis der andere geschlagen hat. Wer Fehler macht, scheidet aus. Spielt man einen Rundlauf zu Hause, dann sollte man tunlichst darauf achten, dass der Vater zuletzt übrig bleibt. Jeder weiß, dass er sich immer so fürchterlich aufregt, wenn er nicht mehr mitmachen darf, und außerdem ist es gut für seine Kondition, wenn er mal anständig rennen muss. Außerdem kann er sich so wunderschön freuen, wenn er wieder einmal der Beste in der Familie ist.

S

Saison-Hoch
Ein Phänomen, das vor allem bei Club-Urlaubern vorkommt. Plötzlich, während der schönsten Wochen im Jahr, läuft das Tischtennisspiel wie nie zuvor. Es bringt aber nicht viel, denn es gibt zwar Fernschach, aber noch kein Fern-Tischtennis.

Satz
Im Gegensatz zu einer Diskussion werden beim Tischtennis in jedem Satz schlagende Argumente ausgetauscht. Es gibt keinen einzigen Satz, der sinnlos wäre, und mit jedem Satz wird auch die Sachlage klarer. Wissen Sie jetzt, warum so wenige unserer Politiker Tischtennis spielen?

Schiedsrichter
Sehr sensibler Sportfreund. Man sollte ihn ab und zu einmal mitreden lassen, sonst fühlt er sich vernachlässigt und reagiert beleidigt.

Schlägerblatt
Notwendige Ergänzung des Schlägergriffes. Sieht aus, als hätte man das eine Ende des Griffes einfach mit Hammer und Amboss breit geklopft. Das Schlägerblatt ist eigentlich für den Spieler unwichtig. Es kommt auf den Belag an, der darauf geklebt wird. Der schützt das Blatt vor Bruch bei Schlägen auf die Tischkante, beim Wurf auf den Boden, bei Schlägen mit der Faust und bei Bissen in die Kanten.

Schlägerbruch
Kommt meist nur in kleinen Kellern oder engen Hallen vor. Häufigste Ursache: Der Spieler versucht, einen Ball zu schlagen, der hart an der Wand auf ihn zukommt. Durch Kontakt mit der Wand löst sich das Schlägerblatt vom Griff. Beide Teile sind übrigens für die Fortsetzung des Spiels verhältnismäßig nutzlos!

Schlägerwechsel
Entlassung eines Leibwächters.

Schlag-Anatomie
1. Ausgangsstellung: muss dem jeweiligen Vorhaben angepasst sein; entweder lauernd oder abwartend geduckt.
2. Ausholphase: Eine ausgeprägte Ausholphase soll auf den Ballkontakt vorbereiten und dem Gegner Respekt einflößen. Er soll wissen, dass jetzt Gewaltiges auf ihn zukommt.
3. Treffphase: In dieser setzen Sie gezielt und genau den Schlag an, der den Gegner überraschen soll. Sie sollten besonders in dieser Phase darauf achten, dass Sie den Schlag mit der Hand ansetzen, in der Sie auch den Schläger halten.
4. Ausschwungphase: Mit den Augen beobachten Sie, wie der Ball auf des Gegners Seite einschlägt. Deshalb sollten Sie in der Ausschwungphase darauf achten, dass nicht irgendwelche Hindernisse, wie zum Beispiel die Tischkante, den Schwung des Armes stören.

Schlagarm
Beim Tischtennis der wichtigste Körperteil. Am äußeren Ende des Schlagarmes befindet sich der Schläger. Zusammen mit diesem kann der Schlagarm ein unglaubliches Eigenleben entwickeln. Sie kennen das sicher: Chef an der Platte und über das Spiel soll das Gehirn sein. Dem Schlagarm hat das jedoch keiner gesagt. Deshalb schert er sich meist nicht viel darum, wer Chef ist.

Schlagkoordination
Um beim Tischtennis einen Schlag perfekt durchzuführen, muss man ihn koordinieren. Das beginnt damit, dass man den Ball kommen sieht. Blitzschnell entscheidet man, wie man das Ding wieder auf die gegnerische Seite befördern will. Danach richtet man die Ausholphase, wenn Sie das getan haben, ist der Ball schon sehr nahe. Es ist wichtig, die Treffhöhe, die Treffstärke und den Aufschlagpunkt auf dem Schläger zu bestimmen. Wenn das erfolgreich abgeschlossen ist, haben Sie eine perfekte Schlagkoordination verwirklicht. Den Ball heben Sie bitte jetzt auf – er liegt am Boden weit hinter Ihnen.

Schmetterball
Infolge eines harten Schlages bricht der Ball in zwei Hälften und fällt schmetterlingsgleich herunter.

Schmetterball II
Beim Tischtennis braucht man Ballgefühl, um die kleine Zelluloidkugel für den Gegner unerreichbar zu platzieren. Ein Schmetterball ist ein Gefühlsausbruch.

Schneider
Man kann auf zwei Arten das Spiel verlieren: als Schneider oder nicht als Schneider. Schneider ist, wer weniger als sechs Punkte erreicht. Die offiziellen Regeln sehen dies zwar nirgends vor, aber gezählt wird es fast überall. Für Anfänger: Wenn Sie sehen, dass beim Satz einer der beiden Kontrahenten geschnitten wurde, laufen Sie nicht gleich nach einem Pflaster!

Schritt
Beim Tischtennis äußerst wichtig und vielseitig. Man kann selbst den richtigen Schritt finden. Man kann den Gegner auch aus dem Schritt bringen. Gegen parteiische Schiedsrichter kann man einen solchen einleiten, und wenn man nicht gut drauf ist, ist man immer einen Schritt zu langsam. Wenn dies der Fall ist, sollte man den letzten Schritt nicht scheuen und endlich aufhören.

Schuhe
Vor dem Kauf der Schuhe sollte man sich unbedingt ein Tischtennis-Turnier anschauen und vor allem anhören! Sie sollten sich nicht scheuen, im Sportgeschäft auszuprobieren, ob die ausgewählten Schuhe auch so schön quietschen – wie die von den Profis. Hüpfen Sie ruhig im Geschäft ein wenig zwischen den Regalen hin und her und probieren Sie den Klang aus.

Seitenwechsel
Vor allem beim Spiel im Freien sollte man öfter die Seiten wechseln. Vor allem eitle Damen bestehen darauf. Hat mit dem Tischtennis direkt nichts zu tun. Fördert aber den dunklen Gesichtsteint und spart Solariumzeiten.

Selbstanalyse
Wenn Sie nicht genau einschätzen können, welches Spielertypogramm am besten zu Ihnen passt, machen Sie folgenden Test. Beantworten Sie die folgenden Fragen der Reihe nach, ohne lange zu überlegen.
1. Was fällt Ihnen zum Thema „Platte“ spontan ein?
a. Die Frisur unseres Großvaters
b. Der neueste Schlager von Udo Lindenberg
c. Ein Stück Holz auf vier Beinen, das sich als Spielfläche eignet
2. Soft-Belag ist
a. ein neuer Schlafzimmer-Bodenbelag
b. etwas, was man schleunigst mit der Zahnbürste bekämpfen muss
c. etwas, was Sie sofort auf Ihren Schläger kleben müssen
3. Gewonnene Punkte beeinflussen Ihre Stimmung folgendermaßen:
a. Ich werde süchtig und brauche immer mehr
b. Sie werden in eine Statistik aufgenommen und analysiert
c. Sie addieren sich immer zu 11
4. Ausschwungphase ist Ihrer Meinung nach
a. das Ende einer sehr innigen Zweierbeziehung
b. der letzte Urlaubstag vor dem kommenden Arbeitsbeginn
c. der Zeitpunkt, nachdem der Ball den Schläger verlassen hat
5. Zum Begriff „Block“ fällt mir spontan ein:
a. Verhalten einer Dame, die nicht „angemacht“ werden will
b. Ringbuch zum Notieren bestimmter Vorgänge und Geschehnisse
c. Antwort auf einen Angriff
Auswertung:
Sie haben überwiegend mit a) geantwortet:
Tischtennis ist für Sie eher eine lästige Nebenbeschäftigung. Sie sollten zur Kenntnis nehmen, dass Tischtennis eine hervorragende Ausgleichstätigkeit zu Ihrer anstrengenden, sexuellen Dauerbeschäftigung sein kann. Lenken Sie Ihren Trieb doch zwischendurch mal mit einem entspannenden Match ab.
Sie haben überwiegend mit b) geantwortet:
Das Ergebnis dieses Tests muss Sie nicht beunruhigen! Rund 30 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung zeigen die gleichen Symptome. Tischtennis kann für Sie genauso erfüllend sein wie für all die anderen, die wie Sie eben typische Beamte sind.
Sie haben überwiegend mit c) geantwortet:
Ihr Zustand ist bedenklich! Haben Sie eigentlich nichts anderes im Kopf als grüne Platten mit weißen Strichen, Netzangaben, Spieltaktiken und kleine runde Zelluloidbälle? Gehen Sie doch mal ins Kino, oder lesen Sie entspannt ein Buch (tun Sie gerade? – nein, ein vernünftiges Buch meinen wir!).

Sidespin
Vom Sidespin spricht man, wenn ein Spieler auf einer Plattenhälfte besonders verrückt spielt. Kommt aus dem Englischen: Side – Seite, spin – nicht ganz normal!

Soft-Schläger
Sportler, der versucht, seine Punkte zu machen, ohne dem Gegner weh zu tun.

Spielanzeige
Die Punkte werden meist mit umklappbaren Täfelchen gezählt. Je mehr der Bediener dieser Spielanzeige beim Gegner umklappt, desto näher ist Ihr Sieg. Sollte er allerdings bei Ihnen die Täfelchen reihenweise umklappen – schauen Sie einfach nicht hin!

Spielbericht
Protokoll über all die traurigen Ereignisse während einer Punktbegegnung oder eines Turniers. Muss von allen darin erwähnten Beteiligten unterschrieben werden.

Spielertrainer
Bei den Vereinen eine sehr beliebte Einrichtung, wenn für einen richtigen Trainer nicht genug Geld vorhanden ist. Spielertrainer bringen meist nicht die optimale Leistung in der Punktrunde, weil sie ja auch Trainer spielen müssen. Als Trainer wiederum können sie nicht ihr Bestes geben, weil sie durch die Spielerei abgelenkt werden. Trotzdem sterben Spielertrainer nicht aus.

Spielrhythmus
Mit dem Spielrhythmus ist das so eine Sache: Die meisten finden es positiv, wenn einer vorhanden ist. Zuviel davon macht das Spiel allerdings stinklangweilig. Monotones „Klack-Klack“ in Pingpong-Manier vergrault die Zuschauer. Fehlt der Spielrhythmus, dann ist es nicht leicht, dem Spiel zu folgen. Es ist grausig anzusehen, die Spielerbewegungen sind nicht ästhetisch und rund. Aber es ist wahnsinnig interessant, die Feinheiten eines Spielers abzuschauen, der den Spielrhythmus immer wieder stört. Er gewinnt nämlich fast immer!

Spielstätte
Nicht nur bei Tischtennisspielern gebräuchlicher Ersatzbegriff für ,,Schlachtfeld“.

Spielstand
Über den Spielstand gibt es oft Diskussionen. Obwohl die Regeln eigentlich keine solchen Diskussionen zulassen. Manchmal wird der Spielstand auch einfach nur vergessen. Beide Gegner punkten kräftig drauflos – in der Überzeugung: „Der Gegner wird schon mitzählen!“. Die Spielstand-Diskussionen kann man übrigens auch zu dritt oder zu fünft führen! Beim Turnier darf nämlich auch noch ein Schiedsrichter mitreden.

Sprung
Wir kennen beim Tischtennis mehrere Bedeutungen:
a. die Bewegung, die ein Spieler macht, um einen seitlich gespielten Ball zu erwischen
b. entsteht an der Platte, wenn man als Spieler nach einer Abwehrreaktion mit voller Wucht darauf landet
c. das, was der Spieler in der Schüssel hat, der solche Sprünge auf die Platte macht.

Stammplatz
Es gibt zwei Stammplätze – den in der Mannschaft und den in der Stammkneipe. Meist besetzt man immer nur einen der beiden. Hält man den in der Mannschaft, verliert man den in der Kneipe. Konzentriert man sich aber auf den in der Vereinskneipe, dann ist man den im Team bald los.

Stampfen
Den Beinen kommt beim Tischtennis weit mehr Bedeutung zu, als nur für die Beweglichkeit des Spielers zu sorgen. Sie können auch zur psychologischen Kriegsführung eingesetzt werden. Besonders Hallenböden erzeugen einen fulminanten Radau, wenn man mit den Beinen kräftig aufstampft. Passiert dies genau im Augenblick des Returns, dann hat der Gegner den Eindruck, dass der Ball von Kanonendonner begleitet wird.

Stellungsspiel
Das Stellungsspiel ist beim Tischtennis besonders zu beachten. Je mehr Varianten man erfolgreich einsetzt, desto eher kann man den Partner niederhalten. Man kann dem Spiel eine ganze Reihe von Höhepunkten geben. Die Asiaten haben ziemlich exotische Stellungen erfunden, die jetzt auch den Europäern bei richtiger Anwendung viel Freude machen. Vor allem wenn der Partner auf das variationsreiche Stellungsspiel eingeht, dann haben auch die Zuschauer etwas davon. Sie sehen, wie wichtig es ist, auch beim Tischtennis etwas von Stellungen zu verstehen.

Sterne
Für Tischtennisspieler sind die Sterne keineswegs unendlich weit am Himmel. Sie befinden sich in greifbarer Nähe. Ein, zwei oder drei Sterne werden nämlich auf den Ball aufgedruckt. Gelegenheitsspieler begnügen sich mit normaler Qualität der Bälle und spielen mit solchen, auf denen ein oder zwei Sterne zu finden sind. Spieler, die ihr Können höher einschätzen, bestehen meist auf einem Qualitätsprodukt mit drei Sternen. Dem guten Spieler ist es egal, mit welchem Ball er seine Punkte macht.

Stil
Eleganz einer Spielerin oder eines Spielers, die sich nicht in Punkten niederschlägt. Hat nichts mit dem Griff des Schlägers (Stiel) zu tun.

Stoppball
Kommt besonders bei Amateuren und Gelegenheitsspielern vor. Man merkt plötzlich, dass man mehr Lust zum Sportschau-Anschauen oder zum Lesen hat. In diesem Fall spielt man einen Stoppball und lässt anschließend den Gegner stehen.

Strategie
Man studiert den Gegner, legt sich bestimmte Spielzüge zurecht, tüftelt Kombinationen aus, die ihn sicher überraschen. Während des Spieles vergisst man alles, was man sich als Strategie zurechtgelegt hat – und gewinnt wahrscheinlich genau deshalb.

T

Taktik
1. Führt nur bei demjenigen zum Erfolg, der so gut spielt, dass er keine bräuchte.
2. Fähigkeit eines Spielers, bei atemberaubendem Tempo, bei guter Beinarbeit, bei professioneller Schlägerhaltung und bei perfekter Ballbehandlung gleichzeitig auch noch den Kopf zu benutzen und zu überlegen, in welcher Ecke der Gegner nicht mit dem Ball rechnet.

Tennis
Abart des Tischtennis. Wurde von Tischtennisspielern entwickelt, die mit dem kleinen grünen Tisch nicht klarkamen. Zuerst wurde noch eine übergroße Platte verwendet – sie erwies sich immer noch als zu klein. Daraufhin ließ man sie weg. Nun versuchte man, die Herkunft des Spieles zu vertuschen. Das „Tisch“ im Namen verschwand, und die Spielfläche wurde rot eingefärbt. Die Tennisspieler ziehen sich meist weiß an, damit man sie besser sieht, und ihre Bälle sind schwerer und größer – kleine treffen sie auf die großen Entfernungen nicht. Übrigens: Tischtennisspieler, die das große Geld machen wollen, müssen umlernen auf Tennis.

Tippen
Übung zum besseren Ballgefühl. Er hüpft auf dem flach gehaltenen Schläger. Je niedriger, desto besser. Wenn der Ball allerdings nur noch liegt, hat man gemogelt.

Tischkante
Besonders bei Niederlagen gerne benutztes Ende der Spielfläche – eignet sich hervorragend zum Hineinbeißen!

Tischtennis-Regeln
Ein Buch, das trotz vielfacher Suche noch nie von jemandem gesehen wurde. Es wurde entweder nie gedruckt, oder die Auflage ist ständig vergriffen.

Tischtennis-Sprache
Tischtennisspieler pflegen eine deutliche Sprachregelung. Sie lieben es, in wenigen Sätzen alles klarzumachen. Sie können Punkt für Punkt das Wesentliche herausarbeiten. Sie verstehen es, feine Unterscheidungen zu machen und akzeptieren mit dem letzten Punkt wenn nötig, auch gegnerische Argumente.

Trainingseinheit
Der Zeitraum, in dem der Trainer einen energiegeladenen Spieler, der vor Kampfgeist und Einsatzwillen strotzt, in ein willenloses, verbrauchtes und schlappes Häufchen Elend verwandelt.

Trostrunde
Wenn beim Turnier auch die Verlierer noch einen Preis bekommen, nennt man das Trostrunde.

Turnier
Hier holt man sich die Bestätigung seines Könnens nach dem vielen aufreibenden Training, nach den Stunden verbissenen Schlagabtausches im heimischen Keller und nach dem Schweiß, den man eimerweise vergossen hat. Hier erfährt man, ob auch die anderen solche Mühsale über sich haben ergehen lassen. Privat-Turniere im Freundeskreis haben noch einen weiteren unschätzbaren Vorteil: Man kann seinen Freundeskreis beliebig weit verkleinern, wenn man den Tischtennisschläger nur gemein genug führt.

U

Übergewicht
Eine Tatsache, die man tunlichst nicht auf der Tischtennisplatte abstützen sollte, weil diese mehr für die Dauerbelastung durch hart auftreffende Bälle gemacht ist als für die plötzliche Belastung durch überflüssige Pfunde.

Übermut
Virus, der meist in Kombination mit Haferstichen vorkommt.

Überschall
Es wäre für gute Tischtennisspieler kein Problem, den Ball in Überschallgeschwindigkeit zu beschleunigen. Wegen des lästigen Überschallknalls wird das aber nicht praktiziert.

Ultimatum
Wenn ein Tischtennisspieler zum anderen sagt: „Zahle freiwillig ein Bier – oder wir spielen eins aus!“

Unfair
Beim Tischtennis sind fast alle Tricks unfair – es sei denn, man kennt sie.

Unfallgefahr
Beim Tischtennis ist die Unfallgefahr äußerst gering. Untersuchungen haben ergeben, dass die größte Unfallgefahr von den Schnürsenkeln und vom Schlägergriff ausgeht. Die Schnürsenkel, die man in der Eile vergessen hat zu binden, bringen einen sicher zu Fall, und so mancher Spieler hat sich schon einen Schiefer eingezogen, als er wutentbrannt den Schläger nach einer Niederlage in die Ecke schleuderte.

Unterschnittschlag
Ein Spieler ist nicht so gut wie die anderen. Er schlägt deutlich unter dem Schnitt.

Untertreibung
Wenn man zu Hause in der Garage die Tischtennisplatte stehen hat, stundenlang Frau, Kinder und die Nachbarn als Trainingsgegner benutzt und dann am Stammtisch davon redet, dass man eigentlich schon lange mal wieder Tischtennis spielen wollte.

V

Varianten
Der Trainer sagt zum Spieler: „Komm, heute machen wir mal was anderes!“ – Das ist dann eine Variante.

Verdienstmöglichkeiten
Auch Tischtennisspieler können mit ihrem Sport Geld verdienen. Die Summen lassen sich ohne Probleme mit dem Tennissport vergleichen. Sie stehen in Relation zur Spielfläche.

Vereinsfunktionär
Das Netz ist unbestritten das größte Hindernis beim Tischtennisspiel – aber gleich danach kommt der Vereinsfünktionar.

Vereinsheim
Für Verheiratete oft das einzig wirkliche Heim. Dort kann man sich ungestört ausstrecken, in Ruhe ein gepflegtes Getränk genießen, seine Meinung sagen und, wenn andere sie sagen, weghören. Hier kann man die Trainingsanstrengung vergessen und Geselligkeit üben. Kurz: Den Aufenthalt im Vereinsheim meinte der Vater, als er sagte: „… dann ist der Junge von der Straße!“

Vereinskameraden
Tischtennis spielt man nicht allein. Wenn man nicht durch eine übergroße Klappe auffällt, als Zornpinkel bekannt ist oder zu Körpergeruch neigt, dann findet man Spielpartner am ehesten im Verein. Vereinskameraden teilt man in zwei Kategorien:
a. die, welche besser spielen als man selbst
b. die, gegen die man gerne spielt
Vereinskameraden trifft man entweder in der Turnhalle oder danach beim Bier. Dann allerdings im Vereinsheim (s.o.).

Video-Mitschnitt
Neben Szenen aus Disneys „Donald Duck“, „Dick und Doof“-Streichen und „Dinner for one“ erfreuen sich (vor allem heimliche) Mitschnitte auf Video vom letzten Tischtennismatch des besten Lacherfolges – probieren Sie es aus!

Video zum Training
Als Tischtennistrainer wissen Sie Videoanalyse zur Vermeidung von Fehlern zu schätzen. Achten Sie aber darauf, dass die Videoanlage erst nach dem offiziellen Training zum Drehen von Juxfilmen, Slapstick-Stücken oder zum Abspielen von Sexfilmen benutzt wird.

Vorgabe-Punkte
Wenn ein Freizeitspieler schlechter ist als sein Gegner, dann sollte der ihm Vorgabe-Punkte geben. Eine Art Kredit, den er verspielen darf.

W

Wand
Beliebtes Trainingsgerät für Solisten. Man kann den Ball in allen möglichen Variationen dagegenspielen. Schult vor allem das Reaktionsvermögen. Merke: Bei dieser Trainingsmethode sollen Sie Bruchsteinmauern und Rauputz möglichst meiden!

Weiche Knie
Alle Spieler bekommen weiche Knie, wenn sie gegen Spitzenspieler antreten müssen. Bestes Rezept dagegen: Nicht darauf achten – dann verschwinden sie von selbst!

Weiße Handschuhe
Beim Tischtennis nicht übliche Art, seine Überlegenheit auszudrücken. Trotzdem sollte man immer ein Paar dabei haben – schon allein deshalb, weil man damit seine Gegner stilvoller herausfordern kann.

Wissenschaftlich gesehen…
Möglichkeiten. Allerdings haben sie das Bestreben, die Grundsätze der Physik möglichst auszuschalten. Keine Gemeinheit ist dazu zu schade. Es wird geschnitten, gespint, geblockt, geflipt, gestoppt, geschmettert und getäuscht, wo es nur geht. Der Einsatz ist enorm. Am Schluss hat jedoch immer die Physik die beste Kondition!

Wochenende
Wenn sich normale Menschen von der harten Arbeit entspannen, fangen Tischtennissportler erst an, sich richtig ins Zeug zu legen. Am Wochenende jagen sie im Schweiße ihres Angesichts kleinen Bällen und unsichtbaren Punkten nach. Sie werden von normalen Menschen deshalb in die Kategorie der „nicht ganz Normalen“ eingestuft.

X

Xylophon
Mancher Tischtennisspieler schleppt ein ganzes Xylophon zum Turnier mit. Dann nämlich, wenn er für jeden Gegner einen speziellen Schläger dabei hat. Vom harten Holz (hoher kurzer Ton) bis zum weichen Holz (dumpfer längerer Ton).

Z

Zelluloid
Kunststoff, der im Tischtennissport ungemein große Bedeutung hat, obwohl er nur sehr sparsam verwendet wird. Der Ball besteht aus Zelluloid!

Zugluft
Eine Bereicherung, die jeder Tischtennisspieler zu schätzen weiß. Zugluft verändert die Flugbahn des Balles enorm. Wer nimmt nicht gerne eine kleine Böe zur Hilfe, wenn er dadurch ein Pünktchen ergattern kann.

Zuschauer
Geduldeter Zaungast, der immer im Mittelpunkt stehen will. Weiß, ohne einen Schläger in der Hand zu halten, immer alles besser, redet immer dann, wenn es am meisten stört. Zuschauer reagieren meist beleidigt, wenn man sie freundlich bittet, doch endlich die Klappe zu halten. Im Tischtennis sind die Zuschauer oft identisch mit unbeschäftigten Gegnern.

Zuspiel
Nur Anfänger versuchen den Ball durch genaues Zuspiel auf die Hand des Gegners im Spiel zu halten. Fortgeschrittene dagegen vermeiden das Zuspiel. Sie suchen immer die ungedeckte Lücke. Ein Zuspiel, bei dem der Gegner das Anspiel möglichst oft verspielt und deshalb kein Rückspiel mehr will.

Quelle der Tabelle: Das Tischtennis Wörterbuch von Stefan Markus und Moshe Süsser, TOMUS-Verlag