Tischtennisregeln – Regel im Einzel

Im Einzelwettkampf spielen zwei Spielerinnen oder Spieler gegeneinander. Im Folgenden sind mit dem Begriff „Spieler“ sowohl Spieler als auch die Spielerinnen gemeint.

Aufschlag
Ein vorschriftsmäßiger Aufschlag sieht nach den zurzeit gültigen Internationalen Tischtennisregeln (Teil A) folgendermaßen aus:

Bei einem vorschriftsmäßigen Aufschlag

  • liegt der Ball frei auf dem geöffneten Handteller des Aufschlägers.
  • Der Aufschläger wirft dann den Ball senkrecht mindestens 16 cm hoch
  • Wenn der Ball herabfällt, muss der Aufschläger ihn so schlagen, dass er zunächst sein eigenes Spielfeld berührt und dann über das Netz direkt in das Spielfeld des Rückschlägers springt oder es berührt. Im Doppel muss der Ball zuerst die rechte Spielfeldhälfte des Aufschlägers und dann die rechte Spielhälfte des Rückschlägers berühren.
  • Der Ball muss während der Aufschlagsphase jederzeit vom Gegner und vom Schiedsrichter gesehen werden.

Berührt der Ball das Netz, sind aber sonst alle Kriterien eines korrekten Aufschlags erfüllt, wird der Aufschlag wiederholt. Bei Aufschlagfehlern, wenn der Ball z. B. das Netz nicht passiert, erhält der Gegner den Punkt. Im Gegensatz zum Tennis hat man hier keinen zweiten Versuch. Dies gilt auch dann, wenn der Aufschläger den Ball lediglich hochwirft und mit dem Schläger verfehlt.

Das Recht zum Aufschlag wechselt jeweils nach zwei Punkten. Muss ein Satz beim Stand von 10:10 Punkten verlängert werden, schlagen die Spieler nach jedem Punkt abwechselnd auf. Zu Beginn eines Satzes ist derjenige Spieler Aufschläger, der im Satz davor zuerst Rückschläger war.

Ballwechsel
Ein Ballwechsel wird mit dem Aufschlag eingeleitet. Danach muss man den Ball immer direkt über das Netz spielen, so dass er auf der Tischhälfte des Gegners aufspringt oder sie berührt. Der Gegner lässt den Ball genau einmal aufspringen und spielt ihn dann über das Netz auf die andere Seite zurück. Der Ball muss also auf jeder Seite genau einmal aufspringen.

Ein Ballwechsel ist beendet, wenn einem der Spieler ein Fehler unterläuft. Dabei kann ein Spieler folgende Fehler machen:

  • Den Ball aufhalten, das heißt, ihn über der eigenen Tischhälfte mit dem Schläger, der Kleidung oder dem Körper berühren, bevor der Ball den Tisch berührt hat (nach einem Netzaufschlag wird allerdings auf Wiederholung des Aufschlags erkannt),
  • Den Ball beim Aufschlag mehr als einmal auf der eigenen Tischhälfte aufkommen lassen,
  • Den Ball beim Aufschlag mit einem Körperteil ganz oder teilweise verdecken (aus Sicht des gegnerischen Spielers oder des Schiedsrichters, der sich links oder rechts neben dem Tisch auf Höhe des Netzes befindet),
  • Den Ball mehr als einmal mit dem eigenen Schläger berühren,
  • Den Tisch während des Ballwechsels mit der freien Hand berühren (unter freier Hand wird die Hand verstanden, die nicht den Schläger hält),
  • Das Netz bzw. die Netzgarnitur berühren,
  • Den Tisch verschieben,
  • Den Ball nicht direkt auf die gegnerische Tischhälfte zurückspielen, sondern
    • vorher die eigene Tischhälfte treffen,
    • ins Netz spielen, so dass der Ball im Aus oder auf der eigenen Tischhälfte aufkommt,
    • über den Tisch hinaus oder in eine andere Richtung schlagen oder
    • den Ball gar nicht erst bekommen.

Wenn einem Spieler ein Fehler unterläuft, dann wird für den Gegner ein Gewinnpunkt gezählt.

Ferner wird ein Ballwechsel beendet, wenn der Schiedsrichter das Spiel unterbricht, oder beim Zeitspiel (siehe unten) der Ballwechsel nicht rechtzeitig beendet wird.

Der Satz
Ein Satz endet, wenn ein Spieler elf Gewinnpunkte erreicht hat und dabei mindestens zwei Punkte Vorsprung hat, zum Beispiel 11:9, 12:10, 13:11 usw. Beim Stand von 10:10 geht der Satz in die Verlängerung. Dabei wechselt das Aufschlagsrecht nach jedem Punkt. Die Verlängerung endet dann, wenn sich ein Spieler zwei Punkte Vorsprung erkämpft hat.

Das Spiel
Ein Spiel besteht aus mehreren Sätzen. Bei regionalen oder überregionalen Mannschaftskämpfen sind meistens 3 Gewinnsätze vorgeschrieben („Best of Five“). Ein Spiel endet so nach höchstens fünf Sätzen (3:2). Bei besonders wichtigen Wettkämpfen, wie z.B. nationalen Meisterschaften oder Europa- /Weltmeisterschaften, steht jedoch erst nach 4 Gewinnsätzen der Sieger fest. Nach jedem Satz werden die Seiten gewechselt. Im entscheidenden letzten Satz, also bei einem Stand von 2:2 (oder 3:3), werden die Seiten gewechselt, sobald ein Spieler fünf Punkte erreicht hat.

Zeitspiel (Wechselmethode)
Das Zeitspiel setzt ein, wenn ein Satz nach zehn Minuten noch nicht beendet ist und einer der Spieler weniger als 9 Punkte erreicht hat. Beim Zeitspiel wechselt das Aufschlagsrecht nach jedem Punkt. Der Gewinnpunkt wird wie beim normalen Spiel vergeben, mit einer Ausnahme: Wenn der Gegner des Aufschlagenden 13 mal den Ball erfolgreich zurückgespielt hat, erhält er den Punkt. Das heißt, bei einem Ballwechsel wird der Ball maximal 13 mal hin- und hergespielt. Sind noch weitere Sätze zu spielen, dann werden diese auch im Zeitspielmodus durchgeführt.

Das Zeitspiel wurde eingeführt, um die Dauer eines Spieles zu begrenzen. Insbesondere wenn zwei Spieler sehr vorsichtig oder passiv spielen, kann es vorkommen, dass ein Zeitspiel erreicht wird. Bei der Tischtennisweltmeisterschaft 1936 war im Spiel zwischen Alex Ehrlich und Farkas Paneth erst nach 130 Minuten der erste Ballwechsel entschieden. Der Ball ging dabei rund 10 000 mal über das Netz. Im gleichen Turnier hatte ein Münzwurf das Spiel zwischen Marian Goldberger und Michel Haguenauer entschieden, weil beide nach siebeneinhalb Stunden vor dem fünften Satz stehend k. o. waren. Daraufhin wurde 1937 das Zeitspiel eingeführt – die Dauer eines Satzes wurde auf eine halbe Stunde begrenzt.